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Sind wir alle Kriegsenkelinnen? Vortrag und Gespräch mit Ines Koenen
Eine Veranstaltung des Lesekreises des Frauenzentrums in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftrgaten der Stadt Halberstadt.
„Unsere Generation der ca. zwischen 1960 und 1975 Geborenen ist ein einem scheinbaren äußeren Frieden aufgewachsen. Mit viel Disziplin, Anpassung und Engagement ist es uns gelungen, ein gelungenes Leben aufzubauen. Doch oft tobte der Krieg und seine Folgen in unserem Inneren weiter: Träume von Flucht, Vertreibung, einem ewigen Nichtankommen und dem Gefühl, nirgendwo dazuzugehören. Oder sich als Außenseiter*in oder ungeliebtes Kind in der Familie und in der Gesellschaft zu fühlen. Hinter diesen Lebensentwürfen verbargen sich oft unentdeckte Schattenthemen, die aus den vererbten Traumata unserer Eltern resultieren. Die Kriegsfolgen verfolgten uns indirekt weiter, ohne dass sie als solche erkannt wurden. Während die Elterngeneration kaum die Chance hatte, ihr eigenes Leben zu leben, können wir Kriegsenkel, egal in welcher Lebensphase, uns von diesen Prägungen und Erinnerungen befreien. Sehr wirksam und heilend ist das Erzählen, das Teilen von Gemeinsamkeiten und das Entdecken, warum emotionale Blockaden immer wiederkehren, wir von diffusen Ängsten beherrscht werden und ein Gefühl der Heimatlosigkeit oft nicht zu verdrängen ist. Oft wurde alles überschattet von bleiernen Schuldgefühlen oder depressiven Verstimmungen, ohne sich erklären zu können, wo diese Probleme ihren Ursprung haben können. An diesem Nachmittag werden wir uns begegnen, um unsere Erfahrungen zu teilen und zu erkennen, wodurch wir Kriegsenkelinnen geworden sind und wie das unser Leben geprägt hat.“
Wir freuen uns die Veranstaltung kostenfrei anbieten zu können durch einen Zuschuss aus dem Solidarfonds der Fraktion Die Linke im Landtag von Sachsen-Anhalt.
Wir bitten um Anmeldung bis zum 06.10.2025:
veranstaltung@ufv-halberstadt.de oder telefonisch unter 03941 601192